Auch in diesem Jahr veranstaltete der FDP-Ortsverband in der Samtgemeinde Wathlingen zum Abschluss des Jahres ein Entenessen, um den Mitgliedern vor Ort die Möglichkeit zu bieten, mit Politikern aus Bund und Kreis, aber auch untereinander, ins Gespräch zu kommen. Besonders erfreulich war dabei, dass mit Anja Schulz die ehem. Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Celle-Uelzen zu Gast war. Neben den lokalpolitischen Themen beschäftigte an diesem Abend natürlich auch die Bundespolitik. Hier ging es vor allem um das Rentenpaket, ein Thema, das an diesem Abend aktueller denn je war. Anja Schulz bedauerte dabei, dass es der FDP in der vorherigen Regierung nicht möglich war, mit dem Generationenkapital, im Volksmund auch Aktienrente genannt, einen Grundstock für eine kapitalgedeckte Säule des Rentensystems zu legen. Nach viel Überzeugung von SPD und Grünen in kleiner Fassung beschlossen, wurde es von der neuen Regierung nicht fortgesetzt. In der aktuellen Diskussion würde an vielen Stellen immer wieder betont, dass Menschen, die Wohneigentum besäßen und Kapitalerträge hätten, im Alter deutlich besser zurechtkämen, so Schulz. Die Grundidee der Aktienrente sei dabei, diese positiven Effekte für alle Beitragszahler zugänglich zu machen. Dass aktuell jedoch selbst der Bundeskanzler in eine völlig andere Richtung denke und nun auch Kapitalerträge, beispielsweise auch aus ETF-Sparplänen, der Rentenversicherungspflicht unterwerfen wollen würde, sei dabei ein fatales Signal, egal ob für private Vorsorge oder die Erneuerungsidee des Rentensystems durch Kapitaldeckung, so Schulz. Damit werde das System von Jahr zu Jahr teurer und Steuerzahler (und Beitragszahler) zunehmend belastet. Durch die ebenfalls gelockerte Schuldenbremse in Form der Sondervermögen sei es dabei leichter als vorher, den Reformbedarf zu ignorieren und durch Verdrängung regulärer Aufgaben in diese Töpfe zusätzlichen Finanzierungsraum zu schaffen. „Ich glaube dennoch daran, dass sich die Idee der Kapitaldeckung durchsetzen wird, leider nur ein paar Jahre, hoffentlich nicht Jahrzehnte, zu spät“, ergänzt der Ortsverbandsvorsitzende Paul Thunich. Hier gehe es um Defizite in Größenordnungen, die keine Reichensteuer oder sonstige Fantasie sowohl kurz- als auch langfristig decken könne. „Alles andere als eine grundlegende Reform ist nur der Erhalt eines legalen Schneeballsystems, das außer Kontrolle gerät“, so Thunich. „Auch wenn das letzte Jahr kein einfaches Jahr für den Liberalismus in Deutschland war, hat sich die liberale Welt- und Wertesicht dennoch als Schlüssel für Fortschritt und Sicherheit auf der ganzen Welt erwiesen. Wir sehen überall, dass dort, wo die Freiheit eingeschränkt wird, die Lage nur schlechter wird, sei es im Westen, im Osten oder im Süden.“, resümiert Thunich. „Umso mehr habe ich mich über die rege Teilnahme an diesem Abend gefreut, die zeigt, dass wir uns auch hier vor Ort weiter für unsere Wertevorstellung und Überzeugungen einsetzen werden.“
Ohne weitere Einordnung teilte auch die Tagesschau eine „Studie“ des ZEW, die zeigen soll, welche Auswirkungen das Wahlprogramm verschiedener Parteien auf die Einkommen unterschiedlicher Höhen haben wird. Die zu übermittelnde Nachricht soll dabei klar sein: Die FDP begünstige nur Höchstverdiener. Dass die Studie dabei zu kurz greift, scheint egal zu sein. So hat diese Studie nur „klar quantifizierbare“ Maßnahmen aus ausgewählten Teilen der Wahlprogramme aufgenommen. Und so kam man offenbar zu dem Entschluss, einzuberechnen, die FDP würde das Wohngeld streichen. Zum Lesen des gesamten Wahlprogramms hat es offenbar nicht gereicht. Oder sollte nicht reichen. Dabei ist es nichts Neues, dass Studien nach Auftragsgeber analysieren, neu ist jedoch, dass dies uneingeordnet von den öffentlich-rechtlichen geteilt wird. Und eine Lüge verbreitet sich schneller, als sie berichtigt werden kann.